Gedenkbuch 2011

Emma Hartoch geborene Hartoch

Von Corinna Broeckmann, Aachen

Emma Hartoch

Emma Hartoch wurde in Aachen am 1. August 1875 als jüngste Tochter von Heinrich Hartoch aus Aachen und Bertha Hartoch, geborene Sanders, aus Lobberich geboren.

Emma hatte sieben Geschwister, von denen zwei im Kleinkindalter starben. Die fünf überlebenden Geschwister hießen Rosalie, Henriette (genannt Jettchen), Sigmund, Arthur und Selma.

Emmas Mutter Bertha starb schon im Jahr 1878 als Emma gerade drei Jahre alt war, und ihr Vater Heinrich heiratete Rosalie, Berthas vierzehn Jahre jüngere Schwester.

Aus dieser Ehe gingen noch einmal fünf Kinder hervor. Die Namen von Emmas Halbgeschwistern waren Adele, Bertha, Julius, Joseph (genannt Sally) und Julie.

Heinrich Hartoch starb mit 62 Jahren, zwei Jahre nach der Geburt des jüngsten Kindes Julie im Jahr 1897.

Es gab einen sehr großen Zusammenhalt in der Großfamilie Hartoch, und Stiefmutter Rosalie machte keinen Unterschied zwischen den Kindern aus der ersten Ehe ihres Mannes und ihren eigenen Kindern.

Rosalie Hartoch zog mehrmals um und lebte nach dem Tod ihres Mannes mit den jüngeren der Kinder und eventuell später allein unter anderem in der Viktoriaallee 2, der Elsaßstraße 15 und der Friedensstraße 5 (heute Aretzstraße). Sie führte offenbar zumindest zeitweise ein Geschäft.

Emma lebte als einziges Kind ihrer Eltern dauerhaft in Aachen.

Sie heiratete ihren Cousin Oskar Hartoch, der kaufmännischer Angestellter war, und sie hatten gemeinsam einen Sohn Heinz, der im Jahr 1903 geboren wurde, und eine Tochter Betty.

Emma ließ sich von ihrem Mann jedoch scheiden und lebte von den 1930er Jahren bis 1941 in Aachen in der Alfonsstraße 4.

Über das Schicksal von Oskar Hartoch ist nichts bekannt.

Heinz Hartoch wurde Kaufmann und heiratete Irma Weil aus Hoengen. Sie hatten einen Sohn Günther, der im Jahr 1928 geboren wurde. Heinz lebte mit seiner Familie zumindest eine Zeit lang mit seiner Mutter in der Alfonsstraße.

Irma verließ Heinz und war wahrscheinlich ab den 1940er Jahren mit einem anderen Mann zusammen. Sie überlebte den Krieg.

Heinz war in zweiter Ehe mit Irmas Schwester Frieda Weil (Witwe von Emmas Halbbruder Julius) verheiratet. Das Ehepaar lebte nach dem Krieg in Brüssel, wo Heinz im Jahr 1950 starb.

Betty Hartoch heiratete Erich Salmang und beide hatten eine Tochter Marion. Erich Salmang wurde von den Nazis in Frankreich verhaftet und kam im Holocaust um. Betty überlebte und lebte nach dem Krieg bis an ihr Lebensende in Aachen. Ihre Tochter Marion zog mit ihrem Mann nach dem Krieg nach Belgisch-Kongo, kam jedoch später nach Brüssel zurück.

Emma Hartoch lebte offenbar noch kurz in der Lousbergstraße 4 bevor sie ihre Wohnung schließlich verlassen musste und am 25. März 1941 in das Sammellager in der Eupener Straße 249 kam.

Von Aachen wurde sie am 25. Juli 1942 mit Transport Nummer VII/2 nach Theresienstadt deportiert. Am 21. September 1942 verschleppten sie die Nationalsozialisten im Transport Bp-1211 nach Treblinka, wo sich ihre Spuren verlieren.