Gedenkbuch 2011

Jacob Reiter

Von Corinna Broeckmann, Aachen

Jacob Reiter wurde am 6. Mai 1885 geboren. Seine Eltern waren Israel Eliezer, genannt Srulizer, und Esther Reiter, geborene Neuhauser. Er war das dritte von sieben Geschwistern, die alle in Nowica in Ost-Galizien, das heute zu Polen gehört, geboren wurden. Seine Schwestern und Brüder hießen Cilli, Natan, Itta-Malka, Emil , Wilhelmina und Mathis. Itta-Malka und Emil waren Zwillinge.

Wann genau die Familie aus Nowica nach Aachen zog, ist nicht bekannt. Doch die Familie Reiter gehörte in den großen Familienverband der Familien Neuhauser-Häusler-Hausmann und hatte in Aachen viele Verwandte, die ebenfalls aus Nowica kamen.

Jacob Reiter heiratete Toni Schenkel. Gemeinsame Kinder sind nicht nachgewiesen. Er war kaufmännischer Angestellter beziehungsweise Kaufmann und lebte nach seinem Zuzug mit seiner Familie in Aachen, unter anderem sind Adressen in der Großkölnstraße 56, im Dahmengraben 16 und in der Pontstraße 9 verzeichnet. Für das Haus in der Großkölnstraße ist er im Jahr 1934 als Eigentümer eingetragen.

Am 28. Oktober 1938 wurde Jacob Reiter im Zuge der sogenannten „Polenaktion“ über Bentschen (Zbaszyn) nach Polen abgeschoben, kam aber offenbar nochmals nach Aachen zurück.

Er wurde am 31. Oktober 1939 als „Jude“ unter der Häftlingsnummer 9799 im KZ Sachsenhausen registriert und starb dort im Alter von 55 Jahren am 29. Mai 1940 um 5 Uhr offiziell an „Kruppöse[r] Pneumonie“.